Heinrich Bullinger an M. [in Wittenberg]. - Zürich, 7. März 1558

[1] Der Engländer [NN] brachte zwar M.s Brief [8454], hat aber B.s Post [vom 12. Januar: CR 45 = Calv. 17, 15f Nr. 2791] nicht in Bern und Genf abgegeben. B. schickt seine Abschrift des Briefes [8408], den Johannes Eewych nicht abgegeben hatte, mit der Bitte um Rücksendung. Diesen Brief überbringt Johannes Jaski aus Danzig.

[2] Vom Wormser [Religionsgespräch] erhielt B. zwei beim Präsidenten [Julius Pflug] niedergelegte Protestationen M.s. Die eine [8403] verurteilt Zwingli, die andere [8441] befremdet durch ihre enge Bindung an die CA. Es schmerzt die Schweizer, daß unter Schonung der Wiedertäufer, Osianders, Schwenckfelds u. a. allein Zwingli und damit auch sie verurteilt wurden,

[3] und die Kanonisierung der CA, deren Abendmahlsartikel den von Luther und der Apologie gemeinten Sinn behält,

[4] mit ihren Aussagen über Ohrenbeichte und Messe steht einer Einigung im Wege. M. soll künftig derartiges verhindern.

[5] Grüße an [Georg] Maior, [Paul] Eber und [Caspar] Peucer. Empfehlung des Johannes Jaski.

Fundort:
Bds. 430-432 Nr. 443.

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