Albert Hardenberg an M. in Worms. - [Bremen], 21./25. Oktober 1557

[1] H. ist in Sorge wegen des Religionsgesprächs.

[2] Er bittet M. oder [Paul] Eber um Nachricht über die Bremer Gesandtschaft. In Bremen wird behauptet, daß das von dem angeblichen Bremischen Sekretär [NN gebrachte] Bekenntnis nicht mit dem im Januar nach Wittenberg geschickten identisch ist. H. entlehnte sein Abendmahlsbekenntnis wörtlich dem Matthäus-Kommentar von [Wolfgang] Musculus [Straßburg, Johannes Herwagen, 1548].

[3] Als es nicht angenommen wurde, verfaßte er ein kürzeres deutsches. M. soll sich von seiner Meinung nicht abbringen lassen.

[4] [Johannes] Sturm schickte kürzlich eine [anonyme Neuerscheinung] über das Abendmahl mit dem Titel »Diallacticon«, der eine Schrift des Bertramus [d. i. Ratramnus] beigedruckt ist [VD 16, R 355]. H. bittet um M.s Urteil.

[5] M. und [Paul] Eber, wenn dieser nicht abwesend ist, wie [Johannes] Schlunckgraf berichtete, sollen dafür sorgen, daß H. nicht ungehört verurteilt wird.

[6] In [Bremen] ist tückische Ruhe. Auf dem Lübecker Tag wurden nur die Handelsverträge mit den Nachbarn gekündigt.

[7] M. soll [Johannes] Brenz gewinnen.

Fundort:
CR 9, 348-350 Nr. 6383 (348 Z. 5 v. u.: qui falso se; 349 Z. 8: vero usu coenae).
Datierung:
Die Tageszahl im Autograph: Gotha FLB, Cod. chart. A 123, f. 166r-v, wurde von Ernst Salomon Cyprian [H 971] als 25 gelesen, von Bretschneider (CR) in Kenntnis dieser Lesung als 21. Diese Zahl hat auch die CR unbekannte Abschrift Bremen SA: 2 - T.1.c.2.b.2.c.2.b.1. Anscheinend wurde eine 1 in 5 geändert.

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