M.: Gutachten an den Rat der Stadt Frankfurt/Main. Dt. - [Wittenberg], 13. Juli 1557
[1] Die Gemeinden der Franzosen und Engländer in Frankfurt vertreten keine Irrlehren wie [Michael] Servet, [Theobald] Thamer und die Wiedertäufer. Sie halten sich an die altkirchlichen Bekenntnisse und an die Confessio Saxonica [⇨ 6733], ausgenommen den Artikel vom Abendmahl. Deshalb soll sie der Rat nicht vertreiben. Dieselbe Bitte richtete M. an Wesel [8022f].
[2] Man soll sie in einer überregionalen Synode zu Wort kommen lassen. Die Regierungen sollen für eine einheitliche Abendmahlslehre sorgen. Derzeit bemühen sich einige Fürsten darum [⇨ 8227; 8242; 8288.2]. Die unterschiedliche Handhabung der Elevation führt zu Streit.
Fundort:
CR 9, 179f Nr. 6279; lateinisch: Bds. 411f Nr. 427 (mit dem durch Straßburger Abschriften überlieferten falschen Monat ,Juni').
Datierung:
Am 22. Juli 1557 beschloß der Frankfurter Rat, dieses Gutachten ohne Weiterungen zu den Akten zu nehmen; vgl. K. Bauer: ARG 22 (1925), 54 Anm. 3. Im August kam M. selbst nach Frankfurt (bei ⇨ 8308).
