M. an Joachim Camerarius [in Leipzig].
- [Wittenberg, 18. April 1557]
[1] M. u. a. fahren jetzt zur Hochzeit des [Joachim] von Beust [mit Barbara Brandt von Lindau in Wiesenburg/Mark]. Deshalb nur kurz das Neueste: Kg. [Christian III.] von Dänemark, Hz. [Johann Albrecht] von Mecklenburg und die niedersächsischen Städte werden von Bremen die Vertreibung Albert [Hardenbergs] verlangen und danach eine Synode einberufen. Man geht mit Gewalt vor [Ennius- Zitat]. Gebet. M.s Schmerz.
[2] Über das Haus antwortet [Caspar Peucer].
Fundort:
CR 9, 165f Nr. 6262; Cod. II, 441.
Datierung:
Datum: Laut K. v. Weber: Archiv für sächsische Geschichte 6 (1868), 337-381 [Schottenloher Nr. 1209], bes. S. 344, hat Beust am 2. August 1556 die Tochter des Ortsherrn von Wiesenburg (bei Belzig, ca. 35 km nordwestlich von Wittenberg) geheiratet. Von 1. bis 5. August 1556 war aber M. nachweislich in Dessau (⇨ 7909 und ⇨ 7912.1). Das Datum des 2. 8. 1556 muß sich demnach auf Beusts Verlobung beziehen. Was M. in 8194 über Hardenberg schreibt, ist für ihn neu und berührt sich eng mit 8195. Der 18. April 1557 war der Ostersonntag, an dem so wenig wie in der Fastenzeit eine Hochzeit stattfinden durfte (vgl. z. B. Sehling 3, 246). Aber am Montag nach Ostern konnte gefeiert werden. Die Wittenberger sind demnach am Ostersonntag nachmittag abgefahren und am Dienstag früh zurückgekehrt, denn an diesem Tag ist M. schon wieder in Wittenberg nachweisbar (⇨ 8200f).
