M. an Adam Cureus in Breslau. - [Wittenberg], 25. September [1556]

[1] M. strebt nach derselben Klarheit und Genauigkeit in der theologischen Aussage, wie sie Perikles in der Rede und Dürer in der Malerei suchten.

[2] Beilage: Antwort auf C.s Fragen.

[2.1] Über Christologie. Erwähnt: Arius, Paul von Samosata, Petrus Lombardus, Mohammed, Servet, der Litauer [Petrus Gonesius], dessen in Krakau gedrucktes Buch [Nikolaus] Radziwił [der Schwarze] beschlagnahmte. M. will biblische Zeugnisse über den Logos und den Mittler publizieren.

[2.2] Über den neuen Gehorsam.

Fundort:
CR 8, 856-858 Nr. 6082; CR 8, 854-856 Nr. 6081.
Datierung:
Adressat: Abschriftlich überliefert ist durch die Monau-Hs. Paris BSG, Ms. 1457, f. 143v-145v, der Breslauer Prediger Adam Cureus. Irrtümlich wurde in CR Georg Buchholzer eingesetzt; vgl. Flemming (1904), 36 Nr. 19 Anm. 2. Keinen Adressaten bietet die Abschrift Gotha FLB, Cod. Chart. 493, f. 273v-274v. In Pezels Edition der Briefe M.s an Albert Hardenberg (H *579) steht MBW 7971 ganz am Ende ohne das sonst übliche Eidem, also ohne Adresse; die Annahme CR Nr. 6081, er sei gleichlautend auch an Hardenberg gegangen, ist deshalb nicht berechtigt. Falsch ist auch die Angabe CR 8, 854 Anm. 1, die Beilage sei verschieden; im Abdruck der Hardenberg-Briefe ist nur ein großes Stück am Anfang weggefallen. Vollständig druckte Pezel diese Beilage in seinen Consilia [H *705], hier sogar mit der richtigen Adresse Adam Cureus, aber mit der Jahreszahl 1555; vgl. CR 8, 857 Anm. 2. Dieses Jahr kann — gegen P. Flemming: ThStKr 85 (1912), 626 Nr. 6082 [H 3118] — nicht richtig sein, denn von dem § 2.1 erwähnten Litauer, der eindeutig Gonesius ist, erfuhr M. erstmals im Februar 1556 (⇨ 7718). M. erwähnte diesen Antitrinitarier sehr oft, wodurch auch für 7971 das Jahr 1556 sicher ist.

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