M. an [Pfgf. Wolfgang von Zweibrücken in Amberg]. - [Wittenberg], 21. August [1556]

M. empfiehlt den Überbringer Simon [Mendel], W.s Untertanen, der lange und erfolgreich in [Wittenberg] studierte. Danach war er Hauslehrer in Nürnberg, wo er beste Zeugnisse erhielt und Pfarrer einer Landstadt hätte werden können. Doch er möchte in seine Heimat [Oberpfalz] zurück.

Fundort:
CR 10, 48 Nr. 7039.
Datierung:
Adressat und Jahr sind bestimmbar, wenn der Empfohlene identifiziert ist. Der aus Neumarkt stammende Simon Manlius ist der einzige Simon in MBW, der mit einiger Wahrscheinlichkeit gemeint sein könnte. Er krönte sein am 21. 5. 1550 (Album 256b) in Wittenberg begonnenes Studium am 31. 7. 1554 mit dem Magistergrad (Köstlin 1891, 15). Im gleichen Jahr empfahl ihn M. für die anhaltische Pfarrei Güsten (7353). Doch er scheint, nach M.s Worten zu schließen, dieses Amt nur mit Bedenken oder überhaupt nicht angetreten zu haben. Jedenfalls suchte er schon elf Monate später eine Lehrerstelle in seiner Heimat (7629). Statt derer könnte er die Hauslehrerstelle im benachbarten Nürnberg gefunden haben. Die Suche nach einem Kirchenamt in seiner Heimat war im Jahr 1556 aussichtsreich, denn nach Ottheinrichs Regierungsantritt als Kurfürst entfaltete auch sein Statthalter in der Oberpfalz Wolfgang von Zweibrücken neue Aktivitäten zur Kirchenreform, und M. hatte kurz zuvor dessen Kirchenordnung begutachtet (⇨ 7896.2; ⇨ 7900). Welche Stelle Mendel damals gefunden hat, ist nicht bekannt. 1563 bis 1585 war er Stadtprediger in Neumarkt; vgl. Weigel-Wopper-Ammon, Ambergisches Pfarrerbuch (1967), 95f Nr. 632.

Normdaten
Personen:

Manlius, Simon: http://d-nb.info/gnd/1121237339

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Ottheinrich von der Pfalz: http://d-nb.info/gnd/118738712

Wolfgang, Pfgf. von Zweibrücken-Veldenz: http://d-nb.info/gnd/101953399