[Martin Luther und M.] an Kf. [Johann von Sachsen]. Dt. - [Wittenberg, vor 6. Juni 1529]

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Mahnung zum Frieden. Der Kf. soll seinen Beitrag zur [Türken]hilfe und Finanzierung des [Reichs]regiments nicht verweigern, damit die eigene Partei nicht dem Vorwurf der Behinderung der Wohlfahrt des Reiches ausgesetzt wird und eigene Parteigänger nicht zu gefährlichem Spiel ermutigt werden.

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Fundort:
Unvollendetes Konzept von M.: Straßburg StA, AST 40, p. 635. ‒ MBW.T 3 (erstmals publiziert).
Datierung:
Datum: Ähnliche Friedensmahnungen richteten L. und M. anläßlich der Packschen Händel an den Kf. (673f, 673 von M. verfaßt). Deshalb kann nur L. der vorgesehene Mitabsender sein. Auch nach dem Speyrer Reichstag von 1529 sorgte sich M. in ähnlicher Weise um den Frieden im Reich (787). Anstoß für 791a war das Reichsmandat über Türkenhilfe sowie Unterhaltung des Reichsregiments und des Reichskammergerichts vom 22. April 1529: RTA 7/2, 1315-1317 Nr. 149, das der Kf. wohl erst Anfang Juni erhielt. M.s Bitte wurde gegenstandslos, als der Kf. am 6. Juni 1529 dem Reichsregiment erklärte, er habe die Zahlungsaufforderung erhalten, fühle sich zwar nicht an die Beschlüsse des Speyrer Reichstags gebunden, den er unter Protest verlassen habe, werde aber trotzdem zahlen: RTA 7/1, 879f. Am 29. Dezember 1529 bat er die Reichsstadt Nürnberg, den Betrag zu hinterlegen, wie er es mit deren Gesandten auf dem Tag von Schmalkalden (28. November bis 4. Dezember) schon besprochen habe; vgl. RTA 8/2, 1086 mit 1097f Anm. 4. M. hat wohl kurz vor dem 6. Juni mit der Formulierung der Bitte begonnen und wurde von den Ereignissen überholt, weshalb das Konzept unvollendet blieb.

Normdaten
Personen:

Johann von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/100503225

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485