François Hotman an M. [in Wittenberg].
- Straßburg, 24. Mai [1556]
[1] H. schickt dasselbe Buch [Franciscus Velierius (= Hotman), Ad R. Rufum defensorem Romani pontificis contra C. Molinaeum, de statu primitivae ecclesiae. Genf 1553, Straßburg 1555], das ein anderer [NN] voriges Jahr überbringen sollte, nochmals durch Timotheus Gersovius [Gerschau]. Dieser hat H. einen Ruf seines Fürsten [Hz. Albrecht von Preußen] nach Königsberg übermittelt.
[2] H. lebte acht Jahre bei Calvin, wo er viel über M. hörte. Vorigen Sommer ging er nach dem Tod seines Vaters [N. Hotman] und wegen der Anfeindungen in Genf nach Straßburg. Von [Ludwig] Gremp und [Johannes] Sleidan auf M. verwiesen, fragt H. nun diesen nach dem Sitz der Familie Hotman in Deutschland. H.s Großvater [Lambert] hat als Einwanderer in Paris eine Witwe [Paula Vedasta?] geheiratet, mit der er 18 Kinder hatte. H.s Vater machte als ‚Senator‛ von Paris mehr als 1000 Protestanten zu Märtyrern. H. rettete sich durch die Emigration.
[3] H. bediente sich [in der Publikation § 1] seines Gutsnamen de Villiers, um sein Erbe nicht zu gefährden.
Fundort:
D. R. Kelley, François Hotman. A Revolutionary's Ordeal (1973), 338f Nr. 1 (Z. 7 Gersonius: Gersouius; Z. 16 deto: de te).
Datierung:
Jahr: Am 16. 7. 1555 schrieb Calvin an Johannes Sturm in Straßburg einen Empfehlungsbrief für H.: CR 43 = Calv. 15, 687f Nr. 2246. Am 21. 6. 1556 berichtete H. aus Straßburg dem Calvin über den Ruf nach Preußen: CR 44 = Calv. 16, 199f Nr. 2481. Am 21. 1. 1557 dankte H. M. für die erbetenen Auskünfte über seine Familie.
Nachtrag:
§ 2: N. Hotman ist Peter Hotman.