M. an Joachim Camerarius [in Leipzig].
- [Wittenberg, Mitte März 1556]
[1] M. beweinte mit [Heinrich Hamme] dessen Unglück [⇨ 7756]. Gebet.
[2] M. antwortet den Lübecker Geistlichen auf eine Ehefrage [7749]. Die Türken werden die „Iazygen“ [Batschka] unterwerfen.
[3] Gestern schrieb Albert [Hardenberg] aus Bremen, die Niederlande wollten [Kaiser] Karls Sohn [Philipp von Spanien] nur bei Gewährung der vor 50 Jahren gehabten Rechte und Duldung der [evangelischen] Lehre gehorchen. Segenswunsch.
Fundort:
CR 7, 875 Nr. 5005; Cod. II, 333.
Datierung:
Datum: Druffel, Beiträge 1, 845 datiert unter Hinweis auf MBW 5809 „vor Mai 1550“; P. Flemming: ThStKr 85 (1912), 609 Nr. 5005 [H 3118] folgt ihm. In 5809 geht es aber um die Huldigung von Westfriesland, wogegen in 7748 von den Bedingungen die Rede ist, unter denen ganz „Belgien“ den neuen Herrn anerkennen wolle. Der terminus post ist also die Abdankung Karls V. in den Niederlanden am 25. 10. 1555. Am 19. 3. 1556 reflektiert M. über den Regierungswechsel in den Niederlanden vor 50 Jahren (7753f), und dies u. a. in einem Brief an Hardenberg, der laut 7748.3 geschrieben hatte, daß die Niederländer dieselben Freiheiten wie vor 50 Jahren, also unter Philipp dem Schönen, als Bedingung ihrer Huldigung für Philipp von Spanien wiederhaben wollten. Dieser Brief, den M. am 19. beantwortete, ist ,gestern' eingetroffen. Dieses ,gestern' ist demnach spätestens der 18., wahrscheinlich aber einige Tage davor.
