M. an Kg. Ferdinand. Vorrede zu: M., Danielis enarratio. Hagenau, Johannes Setzer, 1529 [ohne den Daniel-Kommentar]. - Speyer, [vor 11.] April 1529

[1] Bücher werden den Fürsten gewidmet, weil die Sorge für Wissenschaften, Religion und Recht zu ihren Regierungsaufgaben gehört.

[2] M. schickt dem Kg. seine [nicht erschienene] Daniel-Auslegung [⇨ 3131], weil dieser wie sein Großvater Ks. Maximilian sich regelmäßig der Lektüre widmet.

[3] Mehr Einsichten als die Philosophen vermittelt der Prophet: nicht der Zufall sondern Gott als Herr der Geschichte,

[4] die Folge der Reiche bis zu den Türken und die Wiederkunft Christi.

[5] Sein Ruf zur Buße führt zum Glauben und zur Pflichterfüllung.

[6] M.s Erläuterungen wollen dem Kg. das Verständnis erleichtern, doch schreibt er auch an ihn,

[7] um gegen die Angriffe auf die [Evangelischen]

[8] ihn, den Statthalter [Karls], mit seiner Lehre bekannt zu machen

[9] und zur Einberufung eines Religionsgesprächs anstelle des nicht zu realisierenden Konzils zu veranlassen.

[10] M. fordert den Kg. zur Kirchenreform und zur Herstellung der Eintracht auf

[11] und distanziert sich von Aufruhr und Säkularisation.

[12] Schlußwort.

Fundort:
CR 1, 1051-1056 Nr. 600 mit 3, 1285; RTA 7/1, 715f Anm. 2 mit 959f Nr. 1937a; vgl. H. Volz: ZKG 67 (1955/6), 93-110 [H 3677], bes. Anm. 16 und 26. ‒ MBW.T 3.
Datierung:
Datum ⇨ 770.3.

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