M. an Hz. Johann Albrecht von Mecklenburg: Vorrede zu: M. Explicatio proverbiorum Salomonis in schola Witembergensi dictata anno 1555. Wittenberg, Peter Seitz Erben, 1555. - [Wittenberg, 1. Hälfte Mai 1555]

[1] Salomo kehrt zum Hz. zurück [⇨ 5771].

[2.1] Sowohl Kaiser Julian als auch die Gegenschriften des Kyrill [von Alexandria] und des Laktanz über Eigenständigkeit und Alter der griechischen und hebräischen Weisheit verkennen, daß der Unterschied nicht im natürlichen Gesetz, sondern im offenbarten Evangelium liegt.

[2.2] Salomo lehrt beides, was für das Verständnis seines Buches ebenso zu beachten ist

[2.3] wie seine Ausrichtung auf Gott.

[2.4] Kg. Josaphat im Unterschied zu Alexander d. Gr., Solon, Aristides, Laelius.

[3] Da die Sprüche Salomons als Stimme des Heiligen Geistes immer gelesen werden sollen, hat sie M. im letzten Jahr seinen Studenten wieder erklärt und erlaubt trotz der ihm bewußten Mängel den Druck seines Kommentars [CR 14, 1-88].

[4] Er widmet das Buch dem Hz. als dem Vetter des [am 28.11.1550] verstorbenen Hz. Magnus von Mecklenburg (Sohn des [Hz. Heinrich V.] von Mecklenburg; Schüler des Arnold Burenius), dem die Ausgabe von [1529] gewidmet war [⇨ 750]. Gebet.

[5] M. unterstellt seine Schriften dem Urteil der Kirchen und Universitäten, die wie er die Lehre der 1530 dem Kaiser übergebenen CA vertreten.

Fundort:
l. c. Bl.A2a-8b. ‒ MBW.T 25.
Datierung:
Am 18. Mai schickte M. drei Exemplare der wohl gerade erschienen Ausgabe an Christoph Leib [⇨ 7492]; die Anpassung der Vorrede [5771] für die neue Ausgabe wird er in den jüngst vergangenen Wochen vorgenommen haben.

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