M. an Hz. Johann Albrecht von Mecklenburg. Vorrede zu: Explicatio proverbiorum Salomonis in schola Witembergensi recens dictata. Frankfurt/Main, Peter Braubach, Mai 1550. - [Wittenberg, vor 15. April] 1550

[1] Über die Schwierigkeit des Übersetzens von Sentenzen, besonders aus dem Hebräischen. M. bittet Andreas Osiander um eine kommentierte lateinische Übersetzung der Sprüche Salomons.

[2.1] Sowohl Kaiser Julian als auch die Gegenschriften des Kyrill [von Alexandria] und des Laktanz über Eigenständigkeit und Alter der griechischen und hebräischen Weisheit verkennen, daß der Unterschied nicht im natürlichen Gesetz, sondern im offenbarten Evangelium liegt.

[2.2] Salomo lehrt beides, was für das Verständnis seines Buches ebenso zu beachten ist

[2.3] wie seine Ausrichtung auf Gott.

[2.4] Kg. Josaphat im Unterschied zu Alexander d. Gr., Solon, Aristides, Laelius.

[3] Da die Sprüche Salomons als Stimme des Heiligen Geistes immer gelesen werden sollen, hat sie M. im letzten Jahr seinen Studenten wieder erklärt und erlaubt trotz der ihm bewußten Mängel den Druck seines Kommentars [CR 14, 1-88].

[4] Er widmet das Buch dem Hz. als dem Vetter des [am 28. 11. 1550] verstorbenen Hz. Magnus von Mecklenburg (Sohn des [Hz. Heinrich V.] von Mecklenburg; Schüler des Arnold Burenius), dem die Ausgabe von [1529] gewidmet war [750]. Gebet.

[5] M. unterstellt seine Schriften dem Urteil der Kirchen und Universitäten, die wie er die Lehre der 1530 dem Kaiser übergebenen CA vertreten.

Fundort:
CR 7, 705-710 Nr. 4829; vgl. CR 20, 782f ad Praef. IV. ‒ MBW.T 20.
Datierung:
Datum: Vor 5772.3. Das Buch erschien im Mai 1550 (→CR 14, 1). M.s Vorrede wurde zuletzt gedruckt.
Nachtrag:
§ 3: CR 14 ist die Fassung von 1555 abgedruckt; vgl. Timothy J. Wengert, The Biblical Commentaries of Philip Melanchthon: Philip Melanchthon (1497-1560) and the Commentary, hrsg. v. Wengert und M. Patrick Graham, Sheffield 1997, S. 106-148, bes. 123f. - § 4: Magnus starb am 28. 1. (nicht 11.) 1550.

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