Johannes Spithovius an M. in Wittenberg. - Kopenhagen, 30. November 1554

[1] S. bedauert, daß er nach seiner Rückkehr aus England erst jetzt durch Jost [Sturtzkopf] schreiben kann, und gedenkt der Studienzeit, als er mit Hermann Schel [⇨ 2618] bei M. wohnte.

[2] Vor zwei Jahren freuten sich S. u. a., als ihnen Eb. [Thomas Cranmer] von Canterbury mitteilte, M. sei von Kg. Edward nach England berufen worden [⇨ 6826a]. Nun muß er ihn beglückwünschen, daß er durch sein Ausbleiben der Verfolgung entgangen ist. S. wurde von [Johannes] Maccabaeus auf Befehl des Kg. [Christian III.] nach Dänemark berufen.

[3] Doch schmerzt ihn das Schicksal der Prinzessin Elisabeth, die er fünf Jahre in Latein und Griechisch unterrichtete. Sie wurde zwar aus der Haft ihrer Schwester [Kgn. Maria] entlassen, muß aber gegen ihr Gewissen an Götzendienst und Meßopfer teilnehmen.

[4] M. soll ihr, die seine Bücher kennt und ihn schätzt, einen Trostbrief schreiben. S. erhofft von ihr die Wiederherstellung der englischen Kirche.

[5] Gruß von Maccabaeus. Den Brief an Elisabeth kann Jost mitbringen.

Fundort:
Abschrift: Paris BSG, Ms. 1458, f. 114v-116v. ‒ MBW.T 24.

Normdaten
Personen:

Christian III. von Dänemark: http://d-nb.info/gnd/119217120

Cranmer, Thomas: http://d-nb.info/gnd/118670468

Edward VI. von England: http://d-nb.info/gnd/118687891

Maccabaeus, Johannes: http://d-nb.info/gnd/133658392

Maria von England: http://d-nb.info/gnd/118640917

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Schel, Hermann: http://d-nb.info/gnd/1033141585

Spithovius, Johannes: http://d-nb.info/gnd/11983586X