M. an Joachim Camerarius [in Nürnberg]. - Weimar, [ca. 10. November 1528]

715

[1] Gleich nach der Leipziger Messe [⇨ 714] ist M. nach Thüringen zur Kirchenvisitation gereist. Als erstes verhandelte er über die Angelegenheit des [Jakob] Fuchs. Der Kanzler [Gregor Brück], der von Eberhard [von der Tann] erfahren hatte, daß Fuchs Amtmann werden wolle, hatte darüber mit Kf. [Johann] gesprochen. M. wußte aber, daß Fuchs eine Pension vorzieht. Fuchs soll deswegen an [Hans von] Dolzig schreiben.

[2] M. sah den von C. beanstandeten Brief Luthers an Wenzeslaus [Linck über die Packschen Händel: ⇨ 696.7]; er mißbilligt dessen Indiskretion, die das Schreiben an Hz. Georg [von Sachsen] gelangen ließ, der drohend an Kf. [Johann] schrieb und es dem Kaiser und allen Fürsten bekanntmachen will.

[3] C.s Ruhe und M.s Geschäfte. [Johannes Francus] Portunus war bei M.

724
Fundort:
CR 1, 1003f Nr. 553 mit 3, 1284; Suppl. 6/1, 437f Nr. 695; Cod. I, 286. ‒ MBW.T 3.
Datierung:
Datum: Hz. Georg schickte am 4. 11. 1528 den genannten Brief Luthers an Kf. Johann (WAB 4, 611f). M. konnte um den 10. davon Kenntnis haben. Offenbar ist 721 der erste Brief an C. aus Weimar, vor dem aus unerwartetem Anlaß geschriebenen 724.

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