M. [Vf.] u. a.: Ergebnisprotokoll der theologischen Beratungen in Naumburg. Dt. - [Naumburg, 29. Mai 1554]

[1] Ankunft und Namen der Teilnehmer aus Kursachsen, Hessen und Straßburg. Eröffnung am 23.; Thematik.

[2] Ablehnung der päpstlichen Lehre und des Interims. Berufung auf die CA, die Confessio [Virtembergica des Johannes] Brenz [⇨ 7184.3] und die Confessio Saxonica [⇨ 6733]. Bekämpfung der Ketzereien Mohammeds, der Päpste, [Michael] Servets, der Wiedertäufer usw.

[3] Verurteilung Schwenckfelds.

[4.1] Bezüglich Osianders bleiben die Unterzeichner bei ihren früheren Gutachten [6294].

[4.2] Osianders falsche Lehre von den göttlichen Personen.

[4.3] Verurteilung seiner Rechtfertigungslehre.

[5] Über die Zeremonien:

[5.1] Einheit in Lehre und Sakramenten ist notwendig.

[5.2] Beichte.

[5.3] Feste und gottesdienstliche Formen.

[6.1] Über das Kirchenregiment: Studien, Ordination, Konsistorien und Visitation.

[6.2] Strafgewalt der Konsistorien.

[6.3] Autorität der Bischöfe.

[6.4] Die Ordnungsaufgabe der Obrigkeit.

[6.5] Forderung einer Bücherzensur. Unterschriften: Johannes Forster, Valentin Paceus, Heinrich Salmuth, Andreas Hyperius, Joachim Camerarius, M., Adam [Krafft], Caspar Lanius, Nathanael [Krafft], Johannes Sleidan.

Fundort:
CR 8, 282-292 Nr. 5606; Ch. G. Neudecker, Neue Beiträge 1 (1841), 102-108 Nr. 45 [H 1758]; vgl. CS 13, 975-1009. ‒ MBW.T 24.
Datierung:
Datum: Der von Pezel (1600) gebotene 23. Mai, offenbar aus § 1 erschlossen, ist der Beginn der Verhandlungen. Am 24. und noch am 28. wartete man auf die Württemberger (⇨ 7189.1; ⇨ 7194.2). Am 29. reiste man ab (⇨ 7197ff). Unterzeichnet wurde das Schlußdokument wahrscheinlich am 28. In 7209.1 setzt M. dieses Protokoll an das Ende der Wartezeit. Die Verfasserschaft M.s steht durch 7197 und das Autograph in Marburg fest.
Nachtrag:
Datum: [29. (nicht: 28.) Mai 1554]. - § 7 zu berichtigen: Die Uss. bilden keinen eigenen Paragraphen. In der Dresdener Ausf. unterschrieb (neben den genannten Unterzeichnern auch der Marburger Ausf.) Alexander Alesius statt Nathanael Krafft.
Datierung: In Johannes Marbachs Abschrift des Naumburger Protokolls ist der 29. Mai an zwei Stellen als Abfassungsdatum angegeben. Am 9. Juni hatte Marbach von dem Straßburger Gesandten Johannes Sleidan eine Ausfertigung des Protokolls (›von D. Philippo geschriben‹) erhalten.

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