Melanchthons
Briefwechsel

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Georg Sabinus an M. [in Wittenberg]. - Königsberg, 2. November 1553

[1] Vom Übergang der Universitätsleitung an die Osiandristen schrieb S. an Martin [Chemnitz]. Seither hat [der Rektor Andreas] Aurifaber vier Professoren [Johannes Pontanus, Bartholomäus Wagner, Johannes Hoppe und Wolf von Kötteritz] aus dem Amt entfernt und durch Osiandristen [Georg Lange, Simon Titius u. a.] ersetzt. Die herzoglichen Stipendiaten mußten [Johannes] Sciurus, [Nikolaus] Jagenteufel und [Urban] Stormer als Präzeptoren hinnehmen. Ein widerstrebender Stipendiat wurde verhaftet, darauf flohen viele Studenten.

[2] S. hat deswegen im Senat dem Rektor öffentlich Eid und Gehorsam aufgekündigt, wie M. aus beiliegendem Schreiben an Hz. [Albrecht von Preußen vom 19. 10.: clm 10367, Nr. 80] sieht. Vorsorglich sucht er eine neue Stelle und bittet um seiner Kinder [M.s Enkeltöchter Anna, Katharina, Sabina und Martha Sabinus] willen, ihm zu helfen. Anbei ein Brief in gleicher Sache an den Hauptmann von Jüterbog [Lippold von Klitzing], einen Schwager des [Christoph] von Carlowitz. Wenn M. einverstanden ist, soll er ihn weiterleiten.