M. an Erhard Schnepf [in Jena].
- [Wittenberg, 22./23. Juli 1553]
[1] Das hohepriesterliche Gebet [Joh 17] um Einheit wird auch von Sch. gebetet, und M. hofft, daß die Kirchen in [beiden Sachsen] einträchtig bleiben.
[2] M. wird seine an [Kf. Joachim II.] von Brandenburg gerichtete Schrift über den Mittler [6854] zur Beurteilung schicken, sobald sie abgeschrieben ist. Er hat einiges nicht behandelt, worüber er mit Sch. u. a. sprechen möchte.
[3] M. ist für [Johannes] Stigels Besuch dankbar.
Fundort:
CR 8, 16 Nr. 5312 (Z. 12: Et te volo).
‒ MBW.T 23.
Datierung:
Datum: § 2 wie 6918. § 3 ist also derselbe Besuch wie 6908 gemeint, und Stigel hat auch 6909 mitgenommen. Daß M. auf die Frage der Nachfolge in der sächsischen Kurwürde, auf die sich Johann Friedrich d. Ä. Hoffnungen machte, nicht eingeht, ist verständlich. § 1 deutet die Lage nach Kf. Moritz' Tod an. Auch von Stigel, der zur Erkundung der Lage nach Wittenberg entsandt worden war, ließ sich M. zu keiner direkten Äußerung bewegen. Stigel berichtet: „Und wie ich den Philippum gefragt, was tröstet ir, meint ir auch, das mein herre widder zur khur kommen werde, hat er geantwortet, helf es ime der allmechtig gott, und mir e. churf. gnaden bilt neben seinem tische an der want geweiset und gesagt: lieber Stigel, do sehet ir, das der fromme herre oft bei uns ist“ (Dresden [wie bei 6908], f. 258r).
