M. an [Valentin Trotzendorf in Goldberg].
- [Wittenberg], 10. November [1552]
[1] Über die Ausbildung des geistlichen Nachwuchses in der Kirchengeschichte; die Herrschenden sollten mehr dafür tun.
[2] Die [Wittenberger] prüfen, unterweisen und beherbergen sogar auf eigene Kosten die in den Dienst am Evangelium Berufenen. Doch sollten die Herren ihnen Zehrgeld mitgeben, was T. jenen sagen soll. Die von T. Empfohlenen [Andreas Dreylingk und Israel Gieseler] wurden [ordiniert]. M. empfiehlt sie T. zur Fortbildung.
[3] Er begrüßt T.s Festhalten an der [Wittenberger] Lehre, die sich immer weiter ausbreitet. Kaiser Karl gestattete den Augsburgern ihre Gemeinden gemäß der [CA] zu ordnen.
[4] M. schickt die [mecklenburgische Kirchenordnung, ⇨ 6557.3].
[5] An Luthers Geburtstag.
Fundort:
CR 7, 1131f Nr. 5260.
‒ MBW.T 22.
Datierung:
Jahr: Reformation in Augsburg (⇨ 6583 u. ö.). Adressat: Am 9. 11. 1552 wurden in Wittenberg, wo sich M. vom 7. bis 11. aufhielt (bei ⇨ 6632), durch Bugenhagen zwei Schlesier ordiniert, Andreas Dreylingk aus Breslau und Israel Gieseler aus Goldberg (WO Nr. 1318f), die beide nicht in Wittenberg studiert hatten. Die Namen ihrer Pfarreien, mit ‚Alstedt‛ und ‚Bilnickow‛ angegeben, sind nicht identifiziert; sie liegen vermutlich in Schlesien. Dort also ist der Adressat zu suchen. Er hatte früher in Wittenberg studiert; M. spricht ihn respektvoll an. Vermutlich ist es Valentin Trotzendorf in Goldberg, der am 31. 5. 1519 in Wittenberg immatrikuliert worden war (Album 82b) und als Rektor der Goldberger Lateinschule hohes Ansehen erlangte. Seine Kontakte zu M. waren spärlich; doch gab es sie zumindest 1551 (⇨ 6097), und in einer Notlage im Jahr 1553 lud ihn M. zu sich ein (CR 8, 188 Nr. 5515).