M. an Christoph Leib in Tangermünde.
- [Wittenberg], 4. April [1552]
[1] Heute kam die Kunde, Trient sei durch Franzosen und Schweizer besetzt. Dies wäre die Rechtfertigung für M.s aus anderen Gründen erfolgtes Fernbleiben.
[2] M. empfahl den Magister Stanislaus [Nenckwitz?] dem Rat von [Tangermünde als Schulmeister] und mahnte ihn zu Gehorsam gegenüber dem Rat und dem Pfarrer [L.].
[3] Er lobt L. dafür, daß er sich mit den anderen Geistlichen dem Bekenntnis des Kf. [Joachim II.] von Brandenburg [gegen Andreas Osiander, vgl. G. Kawerau, Johann Agricola von Eisleben (1881), 303-306] angeschlossen hat.
[4] Heute erhielt M. die Mitteilung, [Osiander] wolle ihn zur Ader lassen [H *115; Seebaß, Werk 56 Nr. 415; Bibl. 176 Nr. 64]. M. fühlt sich diesen Kämpfen nicht gewachsen.
Fundort:
CR 7, 974 Nr. 5085.
‒ MBW.T 22.
Datierung:
Jahr: Trient (⇨ 6401.1) und die § 4 erwähnte Schrift »Widerlegung der ungegrundten undienstlichen Antwort ...« ( = 6294). Die aus 6399.4, 6402.2, 6403.2, 6404.2 und 6412.1 erschlossene Schrift »Aderlassen Philippi« (→H 114) ist diese »Widerlegung«, vgl. Seebaß, Werk 58 Anm. 25; M. Stupperich, Osiander in Preußen (1973), 250 Anm. 2.
Nachtrag:
§ 4: Osiander-GA 10 (1997), 561-670 Nr. 522.