Johannes Stigel an M. [in Wittenberg]. - Jena, 11. Oktober [1551]

[1] Veit [Örtel] fand St. ungehalten darüber, daß er weder Wagen noch Pferd bekommen konnte, um M. in Leipzig zu treffen. Er will die Reise nachholen.

[2] Auch hier ist man über das Rasen des [Andreas Osiander] betrübt. St. meint, daß er mit der Vergöttlichungslehre den Fürsten schmeichelt, um selbst Macht zu erlangen.

[3] St. bringt die Ansichten eines kürzlich verbrannten Schwärmers [Hans Kindervater] mit Osianders Lehre von der wesentlichen Gerechtigkeit in Verbindung.

[4] [Joachim] Camerarius schreibt zwar, er würde einen Verrückten gewähren lassen. Doch da Dummheit ansteckend ist, soll M. eine Entgegnung verfassen.

[5] Auf M.s zweimalige Aufforderung [6202.4; 6224.4] verspricht St. eine Sammlung seiner Gedichte.

[6] Die Arbeit an den »Fasten« [⇨ 4801.3.4; ⇨ 5029.2] fällt St. schwer. Er hat dafür medizinische Studien getrieben. Er legt den Entwurf und den Anfang des Gedichtes bei und bittet um Urteil und Anregungen.

[7] St. dankt für eine Münze, bittet Erasmus [Reinhold] um Geduld, empfiehlt den Überbringer, den Diener [NN] des [Bartholomäus] Amantius, und bittet um Rücksendung seiner Gedichte. [Erhard] Schnepf wird nach Lektüre des Buches [Osianders ⇨ 6224.2] antworten.

Fundort:
H.-H. Pflanz, Johann Stigel als Theologe (Diss. theol. Breslau 1936), 122-125 Nr. 7 [H 3440] (viele Fehler). ‒ MBW.T 21.
Datierung:
Jahr: Antwort auf 6202 und 6224.

Normdaten
Personen:

Amantius, Bartholomäus: http://d-nb.info/gnd/116296909

Camerarius, Joachim: http://d-nb.info/gnd/118518569

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Örtel, Veit: http://d-nb.info/gnd/124661076

Osiander, Andreas: http://d-nb.info/gnd/118590375

Reinhold, Erasmus: http://d-nb.info/gnd/11899901X

Schnepf, Erhard: http://d-nb.info/gnd/12466833X

Stigel, Johannes: http://d-nb.info/gnd/104318864