M. an Gf. Gebhard von Mansfeld. Dt. - [Wittenberg], 14. Juli 1551
[1] Anbei ein kurzer Bericht [§ 2], denn M. wollte den Boten [NN] nicht aufhalten. M. weiß nicht, was weiterhin zu bedenken ist. Die [Confessio Saxonica] für das Konzil ist verfaßt [⇨ 6124]. Ob man es beschicken will, werden die Herren entscheiden. M. meint, daß es wegen der ausgebrochenen Kriege [⇨ 6130.2] nicht stattfinden wird. In jedem Fall ist die Einigkeit in der Lehre gut. Es geht M. nicht um Neuheit oder Aufruhr.
[2.1] Die vom Kaiser angeordnete Beschickung des [Trienter] Konzils wird von vielen für unausweichlich gehalten. M. u. a. wurde befohlen, ein Bekenntnis zu verfassen [⇨ 6080]. Viele [kursächsische Pfarrer und Theologen] haben es gebilligt [⇨ 6124]. Soeben erfuhr M., daß Johannes Brenz ebenfalls ein Bekenntnis verfaßt hat [Confessio Virtembergica]. M. ist für ein gemeinsames. G. möge die [Saxonica] prüfen lassen. Alle [evangelischen] Kirchen sollen mit einer Stimme sprechen, und zwar im Namen der Prediger, nicht der Herren.
[2.2] Sorge, daß Hz. Heinrich von Braunschweig[-Wolfenbüttel] Goslar und die Harzgrafen angreift.
Fundort:
Abschrift [von Johannes Wigand]: Wolfenbüttel HAB, Cod. Guelf. 12.9 Aug. 2o, f. 200v-201v.
‒ MBW.T 21 (erstmals publiziert).