M. an Bonifacius Amerbach [in Basel].
- [Wittenberg], 13. Januar [1551]
[1] M. versichert A. seiner Wertschätzung, die er wegen der wirren Zeitläufte nicht angemessen zum Ausdruck bringen konnte. Reuchlin hat ihm viel über A.s Vorfahren [bes. den Drucker Johann Amerbach] erzählt.
[2] M. bittet für Romanus Oenander aus Basel um das Erasmus-Stipendium oder eine andere Studienbeihilfe.
Fundort:
Die Amerbachkorrespondenz 8 (1974), 9f Nr. 3391.
‒ MBW.T 21.
Datierung:
Jahr von A. notiert. Das vom Hrsg. erwogene Jahr 1552 ist weniger wahrscheinlich, weil M. am 13. 1. 1552 auf der Reise nach Trient in Leipzig war, während ,hic' auf Wittenberg hinweist. Sollte der Empfohlene den Brief selbst überbracht haben (was u. E. nicht der Fall ist), so hätte er 1552 gewiß M. nicht nur bis Leipzig, sondern bis Nürnberg begleitet, und der Brief müßte nach dem 22. geschrieben sein (bei ⇨ 6310).
Nachtrag:
Datum: Der Hrsg. der Amerbachkorrespondenz, Beat R. Jenny, stimmte in einem Brief vom 10. 5. 1994 der Datierung 1551 zu und teilte mit, daß Philipp Bechi am 19. 1. 1551 aus Leipzig dem Oswald Myconius einen „Romanus, probus adolescens“ empfiehlt, der zweifellos mit Oenander identisch ist. Damit ist unsere Annahme hinfällig, Oenander habe MBW 5974 nicht selbst überbracht.
