M. an Michael Meienburg [in Nordhausen]. - [Wittenberg], 22. Juni [1550]

Gestern kam Mbg.s Brief aus Halle, heute sein Bote. M. betet für die [Politik der Reichsstadt Nordhausen gegenüber der kaiserlichen Aufforderung zur Annahme des Interims]. Er beruhigt Mbg. über die Gefahren [um Magdeburg] durch Hinweis auf zu erwartende Unruhen in anderen Teilen Deutschlands. Nach Augsburg [zum Reichstag] sollen andere, nicht Mbg. entsandt werden. Was dem Kaiser zu antworten sei, steht in beiliegendem Gutachten M.s [fehlt]; Hauptargument ist, daß auch andere noch nichts geändert haben.

Fundort:
CR 6, 948f Nr. 4268. ‒ MBW.T 20.
Datierung:
Jahr: Es geht offenbar um die Einführung des Interims. Doch 1548 hatte es noch keine Gesetzeskraft erlangt; der Kaiser konnte also nicht auf seine Durchführung dringen. Auch stand die Entsendung Mbg.s nach Augsburg kurz vor dem Ende des Reichstags schwerlich zur Diskussion. All dies paßt aber für 1550. Der Reichstag sollte im Juni beginnen (⇨ 5818.3) und wurde im September eröffnet (⇨ 5897.2). Der Kaiser verlangte nun nachdrücklich die Beachtung seines Religionsgesetzes von 1548 (⇨ 5915.5.2). Die Gefahren unweit Nordhausens waren die Rüstungen und Verstärkungen in Magdeburg (⇨ 5824; ⇨ 5831).

Normdaten
Personen:

Karl V., Kaiser: http://d-nb.info/gnd/118560093

Meienburg, Michael: http://d-nb.info/gnd/130378453

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485