M. an Fürst Georg von Anhalt [in Merseburg]. - [Wittenberg], 13. Juli [1549]

[1] M. schickt sein Gutachten in einer Ehesache. Unzucht und Ehebruch sollten konsequenter bestraft werden. Gott bestraft unsere Nachlässigkeit durch öffentliches Unglück.

[2] Wenn Michael Helding kommt, wird es [kirchliche] Spaltungen geben. Wenn G. [im Merseburger Dom] die Predigt verboten wird und er die [römischen] Riten dulden muß, können in einer anderen Kirche Predigt und [evangelische] Riten erhalten werden. M. stellt dies Gott anheim; er selbst bereitet sich auf Exil und Strafen vor. Unter großen Schwierigkeiten haben G. und M. den [sächsischen] Gemeinden gedient. Die Polemik des [Nikolaus] von Amsdorf [⇨ 5588.3] bewegt M. nicht; er wird würdig antworten.

[3] Die Beschimpfung einer Hure des Bf. [Samuel Maciejowski] führte zu Unruhen an der Universität Krakau mit Todesfällen (Teufel). Gebet.

Fundort:
CR 7, 434f Nr. 4562. ‒ MBW.T 19.
Datierung:
Jahr: Wahl Heldings zum Bf. von Merseburg am 28. 5. 1549 wie 5545. Die Bestätigung erfolgte erst am 16. 4. 1550, die Belehnung am 17. 10. 1550, der Einzug am 2. 12. 1550 (RE 7, 612). Für 1549 spricht auch die Erwähnung Amsdorfs (⇨ 5588.3+6).

Normdaten
Personen:

Amsdorf, Nikolaus von: http://d-nb.info/gnd/118645056

Georg von Anhalt: http://d-nb.info/gnd/118716891

Helding, Michael: http://d-nb.info/gnd/118710109

Maciejowski, Samuel: http://d-nb.info/gnd/132298716

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485