M. an Nikolaus Medler [in Braunschweig]. - [Wittenberg], 1. April 1549

[1] [Johannes] Stöhr ist hoch gebildet. Doch die Schulleitung in Oelsnitz erhält der, wie Paul [Eber] erinnerte, von Med. empfohlene, verheiratete Naumburger [Melchior Runtzler]. Den [Johannes] Stöhr will M. in Torgau empfehlen, wenn er gefragt wird, nachdem Marcus [Crodelius] starb.

[2] Über Kirche und Universität [Wittenberg] kann Stöhr berichten. Lehre und Riten sind unverändert, und die Studien gedeihen. Während M. und [die anderen kursächsischen Theologen] schwer kämpfen, werden sie wegen Kleinigkeiten kritisiert.

[3] M. schickt wie gewohnt Schriften und verspricht das 1. Buch des Almagest von Ptolemaios [⇨ 5514].

Fundort:
CR 7, 357f Nr. 4510 (358 Z. 4 Sic: Si; Z. 11: Postulant nobiscum cj.). ‒ MBW.T 19.
Datierung:
Stöhr wurde Lehrer in Hof, Runtzler, dessen Namen Valentin Bavarus notierte und der bis 1551 tatsächlich Schulmeister in Oelsnitz war, stammte aus Mittweida, vgl. P. Flemming: ThStKr 85 (1912), 604 Nr. 4510 [H 3118]. Vielleicht war statt seiner ein anderer in Aussicht genommen, oder Runtzler, der schon am 25. 2. 1546 Wittenberger Magister wurde, lebte in Naumburg.
Nachtrag:
§ 1: [Johannes] Stöhr ist [Johannes] Sturio. Nach Torgau kam Johannes Moser; vgl. N. Müller, Philipp Melanchthons letzte Lebenstage, Heimgang und Bestattung (1910), 103 [H 3083].

Normdaten