Melanchthons
Briefwechsel

5388

MBW 5389

5390

Die Theologen an die Landstände in Leipzig. Dt. - [Leipzig, 25./26. Dezember 1548]

5388

[1] Die Artikel [5387] können nicht geändert werden, denn sie wurden auch von anderen Superintendenten und Theologen mitverfaßt. Sie können mit gutem Gewissen angenommen werden, andernfalls würden Vff. davor warnen. Daß die Bischöfe [Julius Pflug von Naumburg und Johann VIII. von Meißen] ihr Amt recht führen, ist zu erwarten.

[2] Mündliche Erläuterung M.s:

[2.0] Die Artikel [5387] sind annehmbar und können, da sie in Gemeinschaftsarbeit mit abwesenden Pastoren und Predigern verfaßt wurden, von den anwesenden nicht geändert werden. Die Anfragen der Stände werden erläutert:

[2.1] Ordination.

[2.2] Konfirmation.

[2.3] Chrisma.

[2.4] Ölung.

[2.5] Messe.

[2.6] Fronleichnamsfest.

[2.7] Confiteor.

[2.8] Fleischessen.

[2.9] Wille zur Einigkeit.

5483

Fundort:
CR 7, 270 Nr. 4437 (= MBW 5389.1) und CR 7, 267-269 Nr. 4436 (= MBW 5389.2). ‒ MBW.T 19.

Datierung:
Datum: CR Nr. 4437 wird in GWB Bl. 271a als Antwort auf eine weitere, nicht überlieferte Anfrage der Stände angesehen. Nach Ausweis der Dresdner Akten handelt es sich jedoch um die allgemeine Antwort auf MBW 5388, die anschließend durch M.s mündliche Erläuterung CR Nr. 4436 ergänzt wurde. Deren von M. unterzeichnete Ausfertigung befindet sich in Dresden SA, Loc. 9354 Landtag zu Leipzig Weihnachten Anno 1548.1549, f. 310r-313r. In der bei 5388 zitierten Akte des Kanzlers sind f. 18r beide Stücke unter Buchstabe D zusammengefaßt mit der Überschrift: „Der Theologen andere schrift an die stende auf ir begeren“. Als Datum dieser in der Regel undatiert überlieferten Antwort bietet der Altenburger Aktenband Gotha A 46 f. 25v wie bei 5388 den 28. Dezember 1548. Damit ist ausgedrückt, daß die Antwort am gleichen Tag wie die Anfrage erging. Jedenfalls ist unwahrscheinlich, daß M. seine knappen Erklärungen erst drei Tage später abgegeben hat. Wenn also der 28. bei 5388 unglaubwürdig erschien, so muß auch 5389 auf den 25., spätestens auf den 26. gelegt werden.

Nachtrag:
Fundorte: Vgl. Philipp Melanchthon und Leipzig. Beiträge und Katalog zur Ausstellung, Universität Leipzig 1997, S. 170 Nr. 56.