M. an Hieronymus Baumgartner in Nürnberg.
- [Wittenberg], 13. August [1548]
[1] M. betet für die Kirche, die Staaten als deren Herbergen, für B., seine Frau [Sibylle], seine Kinder und das neugeborene Töchterchen. B. soll in der Familie von seinem Kummer [um die Politik] frei werden. Die Liebe zu den Kindern ist ein Abbild der Liebe Gottes, der die Kirche auch in der Endzeit erhält.
[2] M. bittet, das Stipendium, das B. bisher dem Philipp Fischer gewährte, auf Johannes Kleinau zu übertragen. Veit [Dietrich] kennt ihn, und [Johannes] Marcellus, der ihn privat unterrichtete, lobt ihn.
[3] M. schickt das Horoskop des Töchterchens.
Fundort:
CR 7, 104f Nr. 4322.
‒ MBW.T 18.
Datierung:
Jahr: Johannes Kleinau wurde im Juli 1544 in Wittenberg immatrikuliert (Album 214b). Am 8. 8. 1544 berichtet Hieronymus Besold aus Wittenberg dem Veit Dietrich in Nürnberg, M. werde ihn dem Marcellus anvertrauen: ARG 13 (1916), 163-168 Nr. 112, bes. S. 165 mit Anm. 17. In 5255 liegt diese Schülerschaft in der Vergangenheit. 1545 kommt wegen B.s Gefangenschaft nicht in Betracht (⇨ 3984; ⇨ 4012). 1546 gingen am 13. August zwar Briefe nach Nürnberg, doch hätte M. den Dank an B. nicht durch Dietrich bestellen lassen (4356.4), wenn er ihm ebenfalls geschrieben hätte. 1547 ist unwahrscheinlich, weil damals die Universität Wittenberg noch geschlossen war (⇨ 4836ff; ⇨ 4922). Im August 1549 lebte Dietrich nicht mehr (⇨ 5553). So bleibt nur 1548, wohin schon der Ordner von clm 10356 diesen Brief stellte, was vom Liber Sextus und CR übernommen wurde. Dazu paßt, daß Philipp Fischer, der seit 9. 3. 1542 in Wittenberg studierte (Album 193b), 1547 Diaconus an St. Lorenz in Nürnberg wurde, wo er am 31. 1. 1548 heiratete, vgl. M. Simon, Nürnbergisches Pfarrerbuch (1965), 63 Nr. 336.
