M. an Friedrich Staphylus in Königsberg. - Wittenberg, 20. August [1547]

[1] M. erinnert an die von ihm oft zitierte Stelle Platon, Nomoi IV [709b] über Gott, Gunst der Stunde und menschliche Kunst als Wirkursachen [⇨ 4837]. In den Umwälzungen der letzten Jahre [Reformation] zeigte sich, daß die Studien der Kirche von Gott geleitet wurden, aber von Kunst war bei den Gelehrten wie bei den Höfen wenig zu sehen.

[2] Wie St. weiß, mußte M. für seine Klärung der Streitfragen vieles dulden. Er hofft aber, dadurch Urteilsvermögen und Mäßigung gefördert zu haben, und sein gutes Gewissen ist ihm ein Trost.

[3] M. wurde an die Universität [Wittenberg] zurückgerufen, über deren Wiedereröffnung jetzt beraten wird, wie [der Überbringer] Andreas [Aurifaber] berichten wird. Wenn sie wegen Geldmangel scheitert, will M. nach Königsberg kommen.

[4] M. und den Freunden gefielen des St. Disputationsthesen über die Petrus-Verheißung [Mt 16, 18].

Fundort:
CR 6, 639f Nr. 3979. ‒ MBW.T 17.
Datierung:
Jahr aus § 3.

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