M. an NN. - [November/Dezember 1546]

[1] Der Trost, daß die Kirche nicht untergeht, ermöglicht auch im Krieg die Sorge für die ihr nötigen Studien.

[2] M. bittet um Unterstützung von N.s Verwandtem Christoph [NN], der zum Prediger bestens begabt ist

[3] und sich darauf schon vorbereitet hat, aber noch mehr studieren muß.

[4] N. wird gebeten, die Kosten zu übernehmen. Auch Jeremias predigte in der belagerten Stadt [Jerusalem], und Gott wird die Türken schneller vertreiben, wenn wir seine Lehre beachten.

Fundort:
CR 6, 278f Nr. 3613. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: Von W. Fraknói, M.s Beziehungen zu Ungarn (1874), 34 Anm. 132 auf Christoph Lippai bezogen. Dann wäre 4473 wie 4446 am 11. 11. 1546 geschrieben. Die Erwähnung der Türken kann aber diese Zuweisung nicht tragen, denn Lippai ist nach 4446 für das Lehramt fertig ausgebildet, wogegen der Christoph von 4473 für das Predigtamt geeignet ist, zunächst aber noch weiterstudieren soll. Die Situation des Krieges weist auf 1546, die Erwähnung einer belagerten Stadt nicht so sehr auf die Zeit vor M.s Flucht aus Wittenberg (so CR), sondern allenfalls unmittelbar davor, als mit der Belagerung Wittenbergs gerechnet wurde. Doch kann 4473 auch aus Zerbst oder Magdeburg (⇨ 4447ff; ⇨ 4469ff) geschrieben sein, nicht jedoch nach dem Abzug der Truppen von Wittenberg (⇨ 4524ff).

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