M. an Joachim Camerarius [in Leipzig]. - [Wittenberg, ca. 1. November 1546]

M.s private Sorgen werden von dem Schmerz über den heimtückischen Krieg, der die kulturelle Blüte in [Sachsen] zerstört, in den Hintergrund gedrängt. Schuld liegt auf beiden Seiten, mehr aber bei denen, die angreifen [Hz. Moritz]. M. dankt für C.s Mitgefühl und das Angebot, M.s Tochter [Magdalena] bei sich aufzunehmen. Vielleicht wird M. [mit seiner Familie] nach Magdeburg gehen. Gebet.

Fundort:
CR 6, 262 Nr. 3594; Cod. II, 226. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: Bald nach Ausbruch des Krieges an der Elbe, nach dem in 4420.1 erwähnten Besuch des C. Die Auflösung der Universität Wittenberg und ihre teilweise Verlegung nach Magdeburg wurde vom Rektor Cruciger am 6. 11. 1546 (⇨ 4437) verfügt; doch war die Übersiedelung dorthin auch danach noch ungewiß, vgl. Johannes Marcellus an Johannes Lang, 8. 11. 1546: CR 6, 266f Nr. 3600. Am 9. November war M. entschlossen, mit der Tochter und der gesamten Familie nach Zerbst zu fliehen (⇨ 4442). Den Ausdruck ‚sinonisch‛ verwendet M. auch in 4428f.

Normdaten
Personen:

Camerarius, Joachim: http://d-nb.info/gnd/118518569

Cruciger, Caspar: http://d-nb.info/gnd/118670646

Lang, Johannes: http://d-nb.info/gnd/122265505

Marcellus, Johannes: http://d-nb.info/gnd/124397093

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Moritz von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/118584138