Christoph Meienburg an seinen Vater [Michael Meienburg in Nordhausen]. Vf. M.
- [Wittenberg, ca. 24. Juni 1546]
Fundort:
CR 10, 62f Nr. 7054 mit der Abschrift: München SB, clm 944, f. 209
v-210
r.
‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: Die von Mbg. seit Jahren vorausgesehenen Gefahren würde man wie die ähnlichen Worte in 4303 ohne den geringsten Zweifel auf den sich anbahnenden Schmalkaldischen Krieg beziehen, wenn nicht am 7. Juni 1546 England und Frankreich den Frieden von Camp geschlossen hätten. Ihr Seekrieg vom Juli 1545 mit dem dramatischen Untergang der Mary Rose kann aber nicht gemeint sein, denn damals war die Lage in Deutschland entspannt. Nun wußten auch gut informierte Leute erst am 21. bzw. 23. Juni Sicheres über diesen Frieden (Pol. Corr. Straßburg 4/1, 143 Nr. 111; 149 Nr. 119; 153 Nr. 122). Am 17. Juni ging das Gerede, die Friedensverhandlungen hätten sich zerschlagen (ebd. 129 Nr. 96). Es ist denkbar, daß in dieser Zeit sogar von einer französischen Invasion fantasiert wurde. Mit der Strafe für den Kaiser dürfte gemeint sein, daß er bei Fortsetzung des Krieges zwischen England und Frankreich die durch deren Frieden freiwerdenden Truppen nicht bekommen konnte. Da der tatsächliche Abschluß des Friedens in Wittenberg nicht sehr viel später als in Straßburg bekannt geworden sein dürfte, wird 4299 wie 4295ff sofort nach Bekanntwerden des Schmalkaldischen Krieges geschrieben sein.
Normdaten
Personen:
Karl V., Kaiser: http://d-nb.info/gnd/118560093
Meienburg, Christoph: http://d-nb.info/gnd/129650188
Meienburg, Michael: http://d-nb.info/gnd/130378453
Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485
Orte:
Nordhausen: http://www.geonames.org/2861982
Wittenberg: http://www.geonames.org/8692920