[1] Aus Löben im Amt Schweinitz brachte der Pfarrer [NN] mit etlichen Pfarrkindern die Klage vor, daß die zwei Pfarrdörfer Gloskau und Meuslikau unter dem Pfarrer Johannes Schuster 20 Jahre lang keine rechte Unterweisung gehabt hätten. Nach seinem Tod habe das Wittenberger Konsistorium ihnen einen tüchtigen und frommen Nachfolger [NN] verschafft, dessen Gelehrtheit die Vff. und dessen guten Lebenswandel die benachbarten Pfarrer bezeugen. Ihn wolle der Schösser [NN] absetzen und die Pfarrei samt Einkünften zu Schweinitz schlagen.
[2.1] Er wird sich zwar auf den kfl. Befehl zur Besserung der Pfarreien berufen, doch unterstützen die Vff. die Bitte der Löbener, ihnen den Pfarrer samt Einkünften zu belassen und keine Änderungen vorzunehmen, zumal sie von dem Schweinitzer Kaplan, der andere Dörfer mitversorgen müsse, nicht so gut unterrichtet werden könnten.
[2.2] Auch seien die Dorfschaften dreiviertel Meilen von der Stadt entfernt, und Frauen und Kinder könnten des Hochwassers wegen oft nicht nach Schweinitz zur Kirche kommen.
[2.3] Sie hätten mit großen Kosten neulich das Pfarrhaus erbaut. Dieses wolle der Schösser verkaufen und den Dörfern auferlegen, zum Bau des Hauses des Diaconus in Schweinitz beizutragen.
[2.4] Auch sei ihnen zu Zeiten des Massensterbens öfter verboten worden, nach Schweinitz zu kommen; deshalb müsse man dafür sorgen, daß sie in solcher Not nicht Beichte, Sakrament und Predigt entbehren müßten.
[3] Dem Schösser möge befohlen werden, die Leute bei ihrem alten Pfarrecht zu lassen.
[4] Segenswunsch.