M. an Johannes Mathesius [in Joachimsthal].
- [Wittenberg], 13. Februar [1546]
[1] Angesichts der besonderen Verhältnisse in einer Bergarbeiterstadt
[2] rät M. dem Math., sich der aufrichtigen Zustimmung aller seiner Kollegen zu versichern, bevor er Reformen der Abendmahlsliturgie, insbesondere die Abschaffung der Elevation, vornimmt.
[3] Argumente gegen die Elevation, die aber nicht auf die Kanzel gehören: sie unterstützt die Meßopferlehre und die Sakramentsprozessionen; diese sind ein Götzendienst, der durch die Türken gestraft wird.
[4] M. erbittet Nachrichten vom [Regensburger Reichs]tag, da er selbst nicht zum [Religionsgespräch] geht. Gedenktag Makkabäus-Nikanor.
Fundort:
CR 6, 47-49 Nr. 3383; vgl. H. Volz: ARG 31 (1934), 51 Nr. 3 [H 3409].
‒ MBW.T 15.
Datierung:
Jahr: Math. konnte eine Liturgiereform erst durchsetzen, nachdem er am 25. 11. 1545 Pfarrer geworden war (Loesche, Mathesius 1, 124). Übrigens behielt er in seiner Kirchenordnung von 1551 die Elevation bei (ebd. 275). Auf das Jahr 1546 weist M.s Mitteilung, daß er (wider Erwarten) nicht zum ‚conventus‛ gehe (⇨ 4108; ⇨ 4111).