Bartholomäus Lasan an NN. Vf. M.
- Wittenberg, [ca. 10. Februar 1546]
[1] L. schreibt durch einen Zwickauer Boten, der von den schweren Hochwasserschäden in N.s Stadt berichtete. L. versteht dies als Mahnung Gottes an die Einwohner zur Besserung.
[2] Die Wittenberger Professoren trauern um Hz. [Ernst von Braunschweig-]Lüneburg.
[3] Das Regensburger Religionsgespräch hat begonnen. Anführer der Kaiserlichen ist [Pedro de] Malvenda. Er ist mit L.s spanischem Tischgenossen [Franciscus Dryander] verwandt, und man [sc. M., ⇨ 4144.1] rühmt dessen Scharfsinn.
Fundort:
CR 6, 66 Nr. 3399; dazu von P. Flemming notierte Varianten der verschollenen Klitschdorfer Abschrift (vgl. WAB 14, 84f Nr. 180).
‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: Hz. Ernst starb am 11. 1. 1546. Diese Nachricht kam nach Luthers Abreise am 23. 1. (⇨ 4123), denn M. teilt sie ihm am 31. mit (⇨ 4127.2). Das Hochwasser in 4152.1 ist also dasselbe, von dem auch Luther in Halle bis 27. Januar aufgehalten wurde (⇨ 4127.1; WAB 11, 269f Anm. 2). Damals führten die Elbe, Mulde, Saale und gewiß noch andere Flüsse Hochwasser; die Stadt des Adressaten liegt in einem engen Gebirgstal. § 3 ist aber frühestens am 6. Februar möglich (⇨ 4144.1), wahrscheinlicher ab 8. (⇨ 4146ff). Luthers Tod, den M. am 19. erfuhr (bei ⇨ 4163), wird in 4152 noch nicht erwähnt. Doch dürfte 4152 bald nach Eingang der Nachricht aus Regensburg geschrieben sein.
Nachtrag:
Adressat: H. Ch. Heimbürger, Ernst der Bekenner (1839), und im Anschluß daran J. Ricklefs (wie oben zu 3120), 90, halten den Generalsuperintendenten Martin Ondermarck in Celle für den Empfänger. Dies ist nicht möglich, denn die Stadt des Adressaten liegt in einem engen Flußtal, und der Zwickauer Bote überbringt den Brief.
