M. an Johann von Milkow in Barby. - [Wittenberg], 19. Mai [1545]

Da Luther heute verreiste, konnte M. nicht mit ihm über Mi.s Brief sprechen. Seinen eigenen Einfluß auf Gf. [Wolfgang von Barby] schätzt M. so gering ein, daß er gar nicht mit ihm verhandeln möchte. Mi. soll trotz Schwierigkeiten bei seiner Gemeinde bleiben. Wenn er aber fort will, wird M. ihm helfen.

Fundort:
B. Spiegel: Zs. für wissenschaftliche Theologie 14 (1871), 439 Nr. 3 [H 2158]; C. Krafft: Theologische Arbeiten 4 (1880), 147 Nr. 10 [H 2236]. ‒ MBW.T 14.
Datierung:
Jahr: Mi. war seit November 1540 in Barby und strebte alsbald weg (bei ⇨ 3935). 1541 und 1543 scheiden aus, weil M. am 19. Mai in Regensburg bzw. Bonn war. 1542 und 1544 war Luther an diesem Tag anscheinend in Wittenberg, 1545 aber nachweislich am 19. und 20. Mai in Torgau: ARG 25 (1928), 23. Für 1545 spricht auch der sicher datierte Brief 3822, der mit 3901, 3935 und Luthers Brief vom 3. August (bei ⇨ 3935) eine stimmige Entwicklung darstellt. Wenn also 3901 nach Luthers Abreise am 19. 5. 1545 geschrieben ist, dann ritt M., der vor dem 22. ebenfalls in Torgau war (⇨ 3903), nicht zusammen mit Luther, Cruciger und Georg Maior, die mit 7 Pferden und demnach 4 Dienern eine Nacht in Torgau blieben (ARG 25, 23), sondern folgte später am 19. oder am 20. mit 4 Pferden und übernachtete zweimal beim Schulmeister Marcus Crodelius, was eine getrennte Abrechnung zur Folge hatte, vgl. G. Buchwald: ARG Erg. 5 (1929), 40 [H 3326].

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