M. an Johannes Tarnowski in Krakau.
- [Wittenberg], 27. März 1545
[1] Über das Unglück Ungarns tröstet nur das Bleiben der Kirche und als ihrer und der Wissenschaften Herberge einiger Staaten bis zum Jüngsten Tag.
[2] Die Verteidigungspflicht der Fürsten wird nicht erfüllt.
[3] Empfehlung des Überbringers Sigismund [Gelous] aus Ungarn, der in seine Heimat [Gyula] zurückkehrt, um seine Eltern von dort nach Polen zu bringen, und T. bittet, ihnen Asyl zu gewähren, wogegen er M.s Vorschlag, als Schulrektor in Deutschland auch für sie eine Zuflucht zu finden, ablehnte.
[4] M. erinnert an die Aufnahme von Flüchtlingen in der Geschichte sowie daran, daß T. den von den Seinen und dem [polnischen] Hof verlassenen Kg. Johannes [Zápolya] bei sich aufnahm.
[5] Anbei Gedichte [⇨ 3849.6?]. Gedenktag der Auferstehung.
Fundort:
CR 5, 713-715 Nr. 3162; vgl. K. Hartfelder: ZKG 7 (1885), 453f Nr. 5 [H 2301]; O. Clemen: ZKG 59 (1940), 420 [H 3493].
‒ MBW.T 14.
Datierung:
Als Adressaten bietet die Abschrift München SB, clm 941, f. 130v-132r, einen Hieronymus Neuinger Pannonius (⇨ 3413).
Nachtrag:
§ 3: ... seine Heimat [Gyalu] (nicht: [Gyula]) ...; § 4: ... daß T. den von den Seinen und den engsten Vertrauten (nicht: dem [polnischen] Hof) verlassenen ...