M. an [Justus] Jonas und Kilian [Goldstein in Halle]. - [Wittenberg, 24. März 1545]

[1] M. entschuldigt seine Einmischung in ein fremdes Gemeinwesen mit Freundespflichten, die namentlich in der Kirche bestehen.

[2] Die in [Halle] beabsichtigte Kürzung der Lehrergehälter würde zur Auflösung der Schule führen. M. bittet, dies zu verhindern.

[3] Die Studien gereichen den Städten zur Zierde. Städte wurden nicht für die Starken geschaffen, die wie M. lieber in Lagern und im Gebirge leben würden, sondern zum Schutz der Ehen und der Gebärenden, für die Kindererziehung und die Ausbreitung der Lehre.

[4] Der Fiskus gewinnt nicht viel durch die Kürzung.

[5] Vielleicht will man mit der Bildung auch das Evangelium aus der Stadt vertreiben. Deshalb muß man sie schützen, wozu auch Christus aufruft, z. B. mit dem dieser Tage öffentlich rezitierten Psalmwort [8, 3].

[6] M. bittet um wohlwollende Aufnahme seines Schreibens.

Fundort:
Abschrift: Nürnberg StB, Strob. Ms. 35, f. 71v-72r. ‒ MBW.T 14 (erstmals publiziert).
Datierung:
Datum: Gründonnerstag. Dies ist nach M.s absoluter Rechnung (bei ⇨ 3859) der 24. März. Das Jahr wie 3895.

Normdaten
Personen:

Goldstein, Kilian: http://d-nb.info/gnd/122001311

Jonas, Justus: http://d-nb.info/gnd/118712926

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485