M. an Anton Musa in Merseburg. - [Wittenberg], 8. August [1544]

[1] M. weiß, daß Musa, den er seit langem kennt, sein geistliches Amt recht versieht. Angebliche gegenteilige Äußerungen M.s soll er nicht glauben. M. schätzt ausgleichende Predigten; er war und ist gerade jetzt selbst wegen maßvoller Aussagen in Gefahr [⇨ 3646]. Doch glaubt er damit den Studenten zu nützen.

[2] Anbei Thesen eines seiner Studenten [NN]. Wenn M. sie aufgestellt hätte, so wären seine gewohnten theologischen Argumente gegen die epikureischen und stoischen Meinungen über Gott hinzugekommen, die ihm auch im Gebet Trost spenden.

Fundort:
R. Stupperich: ARG 55 (1964), 58-60 [H 4102]; vgl. H. Scheible: ARG 56 (1965), 69f [H 4127]. ‒ MBW.T 13.
Datierung:
Jahr: In seinem Schreiben vom 11. 8. 1544 an Georg von Anhalt referiert Musa diesen Brief, den er am 10. erhalten hatte; am 25. 8. 1544 legt er ihn bei (wodurch er abschriftlich in die anhaltinischen Akten kam). Die (unbekannten) Thesen hatte Musa schon vorher von Valentin Paceus erhalten und am 8. August an Fürst Georg geschickt: O. Clemen: ARG 9 (1911/12), 29-32 Nr. 3-5. (Vgl. auch MBW 3604.5.)

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