Jakob Micyllus an M. [in Wittenberg]. - Frankfurt/[Main], 18. Dezember [1543]

[1] Mic. weiß nicht, ob M. nicht schon zum Reichstag nach Speyer abgereist ist. Der Überbringer Johannes Reiffschneider möchte in [Wittenberg] seine restlichen Dinge ordnen und M.s Rat für seine Zukunftspläne suchen.

[2] Er soll auch die von M. in Frankfurt[⇨ 3287] erwähnte Übersetzung aus Ptolemaios für den Stadtschreiber [Jakob Urban] besorgen. Mic. hat wenig Zeit für außerschulische Beschäftigung.

[3] Er hat über die griechische Musiklehre des Bacchius an Joachim [Camerarius] geschrieben. M. soll diesen daran erinnern, was Mic. auch dem Überbringer aufgetragen hat.

Fundort:
Eigenhändig: München SB, clm 10366, Nr. 135. ‒ MBW.T 12 (erstmals publiziert).
Datierung:
Jahr: Der Überbringer wird in § 3 Gregorius Cyclotomus genannt, von M. auf der Adresse mit der geläufigen deutschen Namensform ‚Reiffschneider‛ bezeichnet, jedoch mit dem Vornamen ‚Johannes‛. Nur ein Johannes Reif(f)schnit(t)er aus Frankfurt ist als Wittenberger Student bezeugt; im Wintersemester 1536/37 immatrikuliert, wird er am 5. 2. 1540 Magister und disputiert am 17. 6. 1542. In der fraglichen Zeit gibt es 1542 und 1544 Reichstage in Speyer. Den ersten erwähnt M. erstmals am 11. Januar (⇨ 2875.1), wogegen er seit November 1543 mit seiner Entsendung nach Speyer rechnet (⇨ 3377.1; vgl. 3392.2). In diesem Jahr war M. auch in Frankfurt gewesen (⇨ 3287). Reiffschneider beendete sein Studium offenbar erst damals.

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