M. an Anton Lauterbach in Pirna. - [Wittenberg], 30. September [1543]

[1] M. erhielt L.s Brief und Geschenk [→§ 3] am 27., dem Gedenktag des Endes der Sintflut. Auch jetzt wird Gott seiner Kirche eine Zuflucht schenken. L. und [Johannes] Rivius sollen sich nicht aufregen.

[2] Der jülichische Krieg ist beendet, Hz. [Wilhelm von Kleve-]Jülich aus den französischen Ränken befreit, was M. schon lange wünschte. Kaiser Karl zieht gegen Frankreich; zur Religionsfrage hat er sich zufriedenstellend geäußert. Doch Europa droht ein Umbruch, worauf man sich einstellen muß.

[3] Dank für Käse. Gruß an L.s Frau [Agnes] und Kinder. Trost mit Gottes Schutz für Mose; anbei ein [Einblattdruck von CR 10, 580f Nr. 199] anstelle dessen, was M. eigentlich schicken wollte.

Fundort:
CR 5, 181f Nr. 2762. ‒ MBW.T 12.
Datierung:
Jahr aus § 2. Zu § 1 vgl. Luthers Briefe vom gleichen Tag und vom 30. 11. 1543: WAB 10, 401f Nr. 3917 mit 13, 320 und 10, 440f Nr. 3933 mit 13, 321. Es ging anscheinend um die Auswirkungen des geldrischen Erbfolgekrieges auf die Religionspolitik des Hz. Moritz von Sachsen, vielleicht auch damals schon (als eine erste Folge) um die im November erwähnten Differenzen mit der hzl. Regierung, namentlich Simon Pistoris und Georg von Carlowitz, über die Gültigkeit des kanonischen Rechts.

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