M. an Martin Seidemann in Mansfeld. - [Wittenberg], 31. August 1543

[1] M. lobt S.s Religionsunterricht und betet für die Schüler.

[2] Auf S.s Frage erläutert M. die Definition der Erbsünde als Verlust der ursprünglichen Gerechtigkeit,

[3] und er widerlegt den spitzfindigen Einwand, die Gerechtigkeit könne nicht vorhanden sein und also auch nicht verloren werden,

[4] sowie den Sophismus mit dem Begriff ‚Nichts‛.

[5] M. ist sich seiner Lehre als der biblischen gewiß und bezeichnet solche Einwände, wie sie Veit [Amerbach] vorbringt, als böswillig. Sobald dieser eine neue Stelle hat, rechnet M. mit öffentlichen Angriffen von ihm in der Art des [Johannes] Eck.

[6] Wenn S. noch weitere Fragen hat, soll er schreiben. Dank für ein Geschenk. Gruß an M.s Landsmann Martin [Seligmann].

Fundort:
CR 5, 167-169 Nr. 2749. ‒ MBW.T 12.

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