M. an Friedrich Myconius in Gotha. - [Wittenberg], 27. August [1543]

[1] Da M. oft unter den Fehlern der Fürsten gelitten hat, muß er seine eigenen noch mehr bedauern; doch drängte er sich niemals zur Politik, und er wünschte immer, daß die Höfe private Leidenschaften aus dem Spiele ließen. Daß Myc. dem [Kaiser] Karl die Alleinschuld am [geldrischen Erbfolgekrieg] gibt, steht in Widerspruch zu vielen anderen.

[2] M. schickt Luthers „Von den letzten Worten Davids“ [WA 54, 16-100] und verweist auch auf seine Darlegung des rechten Gebets in der Kölner [Responsio (⇨ 3261.3): MSA 6, 395-398, bes. 397.14f]. Bitte um Gottes Schutz. In Löwen wurden zwei evangelische Männer getötet und zwei Frauen lebendig begraben [⇨ 3291.2].

[3] Hieronymus [Oswald] tut nach Auskunft seines Lehrers [Johannes Marcellus] leidlich seine Pflicht [⇨ 3355].

[4] Luther erlitt in der letzten Nacht einen Steinanfall. Myc. soll für ihn beten.

Fundort:
CR 5, 164f (mit 921) Nr. 2746. ‒ MBW.T 12.
Datierung:
Jahr aus § 2.

Normdaten
Personen:

Karl V., Kaiser: http://d-nb.info/gnd/118560093

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Marcellus, Johannes: http://d-nb.info/gnd/124397093

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Myconius, Friedrich: http://d-nb.info/gnd/118735454