[Joachim Camerarius an M. in Wittenberg]. Gr. - [Leipzig, Mitte Juli 1542]
[1] Der — gelinde gesagt — unzeitige Krieg [gegen Hz. Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel] erregt unterschiedliche Reden. [Eb. Christoph von Bremen], Kampfgefährte seines Bruders [Heinrich], habe einen Teil der [hessischen] Streitmacht zurückgeschlagen, dabei auch klevische Verbündete. Er half damit auch einigen Prälaten.
[2] [Leipziger] Kaufleute erhielten neulich brieflich die Nachricht, der Kaiser habe eine Gesandtschaft mit vielen Schriften nach England geschickt wegen [seiner geplanten] Heirat [mit Mary Tudor]. Man will dort wohl ebenso kampflos gewinnen, wie man es sich gegenüber den [Protestanten] erhofft. Es wird verbreitet, daß die [Hzz. Wilhelm und Ludwig von] Bayern dem [Wolfenbütteler] eine stattliche Hilfe schicken. M. soll alle Neuigkeiten schleunigst mitteilen.
Fundort:
Konzept: München SB, clm 10358, f. 112v.
‒ MBW.T 11 (erstmals publiziert).
Datierung:
Datum: C. konzipierte diesen an ‚Philipp‛ — zweifellos M. — gerichteten Brief auf der Adressenseite eines an ihn gerichteten Briefes von Johannes Brenz, der vom 17. Juni 1542 datiert. Am 21. Juli dankt M. dem C. für fleißiges Schreiben (3009.1), wobei er mit dem Satz „De bello non dubito istic sermones esse hominum otiosorum varios“ eindeutig den Anfang von 3007 aufnimmt. Das Eingreifen der Bayern wird von M. in 3014.1 erwogen. Über eine kaiserliche Gesandtschaft nach England und die schon für sicher angenommene Heirat Karls mit Mary vgl. z. B. den Bericht des französischen Gesandten aus London vom 10. Juni 1542: LP 17, 226 Nr. 392.
Nachtrag:
Regest § 1 zu berichtigen: ... und zwar die klevischen Verbündeten (nicht: dabei auch klevische Verbündete) ... Regest § 2 zu berichtigen: ... mit vielen Schiffen (nicht: Schriften) ...