M. an Joachim Camerarius in Leipzig. - [Wittenberg, 1. Hälfte Dezember 1541]

[1] Anbei das gewünschte Zeugnis für Christoph [Albrecht von Kunheim, ⇨ 2969.2]; M. rügt, daß er keine zureichenden Angaben machte; M. konnte ihn wegen der Hochzeit des Melchior [Kling] nicht befragen und stellt C. anheim, mit diesem, der anschließend nach Mainz reist, ein neues zu verfassen und zur Besiegelung zurückzuschicken.

[2] [Julius Pflug] ist in Breslau gewesen und eilt nun als Gesandter Kg. Ferdinands weiter zu Kg. [Sigismund I.] von Polen, angeblich um ihn für ein Verteidigungsbündnis gegen die Türken zu gewinnen. Doch M. vermutet anderes dahinter; denn das Gerücht geht, Papst Paul III. sei gestorben.

[3] Des Nikolaus Magnus Rückkehr nach Deutschland [⇨ 2199] wird begrüßt; die [Wittenberger] erwarten ihn.

[4] Segenswünsche für C.s Frau [⇨ 2852.1] und Familie. Zuspruch bezüglich der [Universität Leipzig]. Grüße von Luther, [Nikolaus von] Amsdorf und [Georg Helt].

Fundort:
CR 4, 709f Nr. 2413; Cod. II, 161. ‒ MBW.T 10.
Datierung:
Datum: Vor 2856.2. Melchior Kling, dessen erste Frau Barbara am 12. 2. 1541 gestorben war (CR 4, 100f Nr. 2144), heiratete am 30. 11. 1541 Kunigunde, Tochter des Georg Alnpeck in Freiberg (vgl. WAB 9, 354 Anm. 5); nach M.s Worten fand die Hochzeit anscheinend in Wittenberg statt. Über Pflugs Gesandtschaftsreise vgl. Pollet, Julius Pflug-BW 2 (1973), 262-265. Wann genau Amsdorf und Helt in Wittenberg waren, ließ sich nicht ermitteln.

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