M. an die Theologiestudenten. Vorrede zu: M., Loci communes theologici. Wittenberg, Peter Seitz, 1541. - [Wittenberg, Ende August/Anfang September 1541]

[1] M.s Buch hat keinen Patron [⇨ 1555; 2474.1], findet aber hoffentlich Leser, denn er wollte darin die [reformatorischen] Erkenntnisse in einer methodischen Unterrichtshilfe zusammenfassen.

[2] Er hätte eine autorisierte Gemeinschaftsarbeit vorgezogen.

[3] Das beste Lehrbuch ist die Bibel.

[4] Doch muß man durch päpstliche Traditionen und scholastische Lehren hindurch erst wieder zu den Quellen zurückführen.

[5] M. bietet hier nur ein Elementarlehrbuch.

[6] Er bekennt sich zur allgemeinen Kirche Christi und unterwirft sich ihrem Urteil.

[7] Die Ablehnung der [scholastischen] Kommentatoren des [Petrus] Lombardus trennt nicht von der Kirche.

[8] Zu allen Zeiten versuchte der Teufel die Kirche.

[9] Die Irrlehren der Neueren wie Thomas [von Aquin].

[10] Auch die Grausamkeiten zur Durchsetzung des Zölibats sind der alten Kirche, z. B. Gregor [d. Gr.], fremd.

[11] Die Gefährlichkeit der neuen Sophisten, die im Dienst der Mächtigen den Aberglauben stützen.

[12] Selten schützten gute Fürsten die Kirche.

[13] M. weiß sich im Dienste Gottes, der die Kirche und um ihretwillen Natur und Geschichte lenkt.

[14] Seine Verheißungen, z. B. das Schicksal des Elias, veranlassen zur Standhaftigkeit.

[15] Wahrheitsliebe und Eintracht fördern die Kirche. M. bemühte sich deshalb um eine klare, unzweideutige Sprache

[16] und um die Lehreinheit.

[17] Innere Einheit und Front gegen die Feinde sind nötig.

[18] M. widmet seine Arbeit den Studenten, denen er mit Sympathie und durch sein Wesen verbunden ist.

Fundort:
CR 21, 341-348. ‒ MBW.T 10.
Datierung:
Datum: Vor 9. 9. 1541 (⇨ 2804.4), doch nicht lange davor, da M. in den vorhergehenden Briefen an Veit Dietrich nichts davon berichtet.
Nachtrag:
§ 14: Elias (nicht Elisas).

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