M. an Johan Friis [in Kopenhagen].
- [Eisenach, ca. Mitte Juli 1540?]
[1] Sich für seine Einmischung in dänische Angelegenheiten entschuldigend, weist M. darauf hin, daß nach der lobenswerten Reform der Universität Kopenhagen [Fundatio vom 10. 6. 1539: W. Norvin, K benhavns Universitet 2 (1940), 9-70] der Ausbau der Partikularschulen in den Städten erforderlich ist.
[2] Er wurde gebeten, deswegen an Kg. [Christian III.] von Dänemark zu schreiben.
[3] Den armen Schülern muß geholfen werden. Kf. [Johann Friedrich] von Sachsen hat durch einen von den Kanzeln verlesenen Erlaß das Betteln der Schüler wieder erlaubt.
[4] Die Gehälter sind aus den Kirchengütern und von zahlungsfähigen Schülern aufzubringen.
[5] Die Ausbildung der Jugend ist notwendig.
Fundort:
CR 4, 1048f Nr. 1638b; H. F. R rdam, Kj benhavns Universitets Historie 4 (1868/74), 15-17.
‒ MBW.T 9.
Datierung:
Datum: Von CR mit ‚Ende 1537‛ zu früh angesetzt, denn es geht nach vollbrachter Universitätsreform nun um das Schulwesen (§ 1). Von R rdam 1 (1869), 142 daher zu Recht mit dem Beschluß zur Errichtung von Stipendien vom 22. 10. 1540 in Verbindung gebracht. Die Aufforderung an M. zu dem — leider verschollenen — Schreiben an den Dänenkönig (§ 2) könnte von Bugenhagen nach dessen Rückkehr aus Dänemark im Juli 1539 ergangen sein. Doch hatte dieser auf Christian so viel Einfluß, daß er selbst ihn erfolgreich dazu auffordern konnte. Daß M. als Autorität vorgeschoben wurde, weist eher auf eine Initiative von dänischer Seite hin. Auf dem Schmalkaldischen Bundestag 1540 (⇨ 2389ff) war auch eine dänische Gesandtschaft vertreten, die vom 6. bis 14. April über die Ansprüche des (mit Dorothea, der Tochter des abgesetzten Kg. Christian II. von Dänemark verheirateten) Pfgf. Friedrich verhandelte (vgl. Lenz 1, 166 Anm. 3 und S. 418; Pol. A. Hessen 1, 328 Nr. 542). Diese Verhandlungen wurden in Eisenach fortgesetzt (⇨ 2459.4). Hierbei oder schon in Schmalkalden dürfte 2461 geschrieben sein.
