M. an Guillaume du Bellay [in Paris?]. Vorrede zu: Xenophon, Opera omnia in tres partes distincta. Schwäbisch Hall, [Peter Braubach], 1540. - [Wittenberg, vor 4. Januar] 1540

[1] Angesichts der Macht des Schicksals, für die sich Beispiele aus der Geschichte anführen lassen,

[2] stellt sich die Frage nach dem Sinn von Belehrung. Deren Negation ist aber wider die göttliche Bestimmung des Menschen, wenn auch die Schwäche seiner Natur den Erfolg beeinträchtigt.

[3] Der Nutzen der Geschichte für das Leben besteht in der Darbietung gegensätzlicher Beispiele für Planung und Schicksal mit der Warnung vor Überheblichkeit.

[4] Die den Menschen vom Vieh unterscheidende Kenntnis der Urgeschichte und der Folge der Reiche ist durch Gottes Plan so überliefert, daß an die Bibel Herodot und Xenophon anknüpfen.

[5] Xenophons Kyrupädie, die Scipio prägte, sollte auch heute als Fürstenspiegel gebraucht werden.

[6] Die Geschichte der griechischen Städte mit Theramenes, Palamedes, Thrasybulos, letzterer ein Vorbild für den gegenwärtig herzustellenden Frieden in der Kirche.

[7] Schließlich bildet Xenophon den Stil.

[8] Widmung der Ausgabe an B. mit Bitte um Friedfertigkeit.

Fundort:
CR 3, 1113-1117 Nr. 2031 mit 17, 1114. ‒ MBW.T 9.
Datierung:
Datum: Beilage zu 2343.

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