M. an Bernhard von Hagen [in Bonn]. - [Frankfurt/Main], 24. März 1539

[1] H., den M. seit dem Augsburger Reichstag [⇨ 1025.1; ⇨ 1040.3; H. gehörte auch dem Sechserausschuß an] schätzt, hat nach dem Bericht des Peter Medmann sich auch weiterhin um eine Lösung der kirchlichen Probleme bemüht und ist M. gewogen.

[2] Papst [Paul III.] betreibt einen Bürgerkrieg in Deutschland, um die Errungenschaften der [Reformation] (Buße, Glaubensgerechtigkeit, Traditionen, Liturgie, Gelübde, Heilige, Papstgewalt, Schlüsselgewalt, Kirchenverfassung) zu beseitigen.

[3] Warum das päpstliche Konzil, dessen wahre Ziele die Legation Aleanders bei Kg. Ferdinand und bei Kg. [Sigismund I.] von Polen offenbart, abgelehnt wird.

[4] Das Scheitern der Frankfurter Friedensverhandlungen bringt akute Kriegsgefahr. H. möge Eb. [Hermann] von Köln veranlassen, den Kaiser vom Krieg abzuhalten, damit ein Religionsgespräch stattfinden kann.

[5] Die Feindschaft gegen die [reformatorische] Lehre beruht oft auf Unkenntnis,

[6] wogegen H. sich ein Urteil bildet; er möge weiterhin für die Kirche und den Frieden wirken.

Fundort:
CR 3, 666-670 Nr. 1786; MSA 8, Nr. 340. ‒ MBW.T 8.

Normdaten