NN an [Martin Peyer] in Basel. Vf. M.
- [Wittenberg, Juni 1538]
[1] Als N. von zu Hause nach [Wittenberg] zurückkehrte, traf er P. nicht mehr an, dessen Freundschaft er weiterhin begehrt. Otto [Werdmüller] berichtete, daß P. sich in Basel aufhält.
[2] N. profitiert von der eigentümlichen juristischen Unterrichtsmethode des [Konrad] Lagus, der damit jedoch auch Anstoß erregt.
[3] P., der das Glück hat, [Simon] Grynaeus und Bonifacius Amerbach zu hören, soll seinerseits über die Basler Gelehrten berichten.
Fundort:
Abschrift: Paris BSG, Ms. 1458, f. 395r-v.
‒ MBW.T 8 (erstmals publiziert).
Datierung:
Datum: Lagus lehrte in Wittenberg bis Herbst 1538. Von den wenigen Studenten, die zuerst in Wittenberg und dann in Basel immatrikuliert sind, kommt vor allem Martin Peyer aus Schaffhausen (über ihn vgl. Die Amerbachkorrespondenz 6, 1967, 53-56 zu Nr. 2654) in Betracht, da 1.) sich bei ihm juristische Interessen nachweisen lassen (er wurde später in Basel Rechtsprofessor), 2.) er in die „Heimat“ geht und dann in Basel auftaucht, und 3.) unter den nicht sehr zahlreichen Ottos in der Wittenberger Matrikel der Züricher Werdmüller (⇨ 2087.1) räumlich und zeitlich gut paßt (vgl. H. G. Wackernagel, Die Matrikel der Universität Basel 2, 1956, 2f Nr. 17): er war 1532/33 in Basel immatrikuliert, kam im Sommersemester 1535 nach Jena und wird am 12. 7. 1538 in Basel angestellt. Martin Peyer ist offenbar bald nach dem 1. 5. 1538 in Basel immatrikuliert (2, 19f Nr. 2). Er war im Wintersemester 1534/35 in Wittenberg immatrikuliert worden, also nicht lange vor Werdmüller. Gewiß waren beide Schweizer befreundet. Möglicherweise hat Otto Werdmüller diesen Brief mitgenommen, als er von Wittenberg nach Basel ging. Im Sommer 1538 scheinen auch die Schwierigkeiten des Lagus auf dem Höhepunkt gewesen zu sein.