M. an Veit Dietrich in Nürnberg. - [Wittenberg], 5. August [1537]

[1] M. beruhigt D. über die Krankheit seiner Frau [Kunigunde] mit Erfahrungen seiner eigenen Ehe.

[2] Über den Tod von Osianders [Katharina Preu] sind M., Luther, Jonas und [Jakob] Milichius sehr bestürzt; Cruciger ist in Leipzig. [D.s Neffe] Kilian, der heimgerufen wurde, wird Osiander Briefe von Luther u. a. bringen.

[3] Bugenhagen ist zur Reform der Universität Kopenhagen nach Dänemark gereist. M. wird nach der Entbindung seiner Tochter [Anna Sabinus] vielleicht nach Nürnberg und zu Joachim [Camerarius] reisen. Gegen seine Kritiker [Konrad Cordatus u. a., ⇨ 1922] hilft sein gutes Gewissen.

[4] Anbei die Vorrede [⇨ 1927] zur Weitergabe an [Johannes Petreius]; Geschäfte und häuslicher Kummer ließen sie kurz ausfallen.

[5] Die beiliegende Abschrift des Briefes von [Jacopo] Sadoleto [1913] ist vertraulich. Über andere Briefe ähnlichen Inhalts mündlich.

[6] Bucer berichtete M. von dem Wirken eines Anhängers des [Michael] Servet, [Claudius Allobrox], der vor gut zwei Jahren [1564.3] in [Wittenberg] mit Luther gesprochen hat und als Antitrinitarier ausgewiesen wurde; D. soll Genaueres erkunden. Solche Irrgeister sind mit Gewalt zu unterdrücken und veranlassen den Kaiser zum Eingreifen.

[7] Schlimme Vorzeichen über Frankreich. Grüße.

Fundort:
CR 3, 398-400 Nr. 1599. ‒ MBW.T 7.
Datierung:
Jahr u. a. aus § 2.
Nachtrag:
Regest § 6 zu erweitern: Paul von Samosata erwähnt.

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